FAQ: Fragen und Antworten zur Balkonkraftwerk-Halterung
Hier finden Sie alle wichtigen Antworten zu Montage, Sicherheit, Wartung und Garantie Ihrer Halterung.
Klar, praxisnah und ohne Umwege – damit Sie Ihre Anlage dauerhaft sicher betreiben.
Was ist ein Balkonkraftwerk? — anklicken
Ein steckerfertiges Solar-Mini-System mit 1–2 PV-Modulen, einem Wechselrichter (AC bis 800 W) und Anschlussleitung. Die Einspeisung erfolgt über eine Haushaltssteckdose ins Wohnungsnetz, um den Strombezug aus dem Netz zu reduzieren.
Brauche ich eine Genehmigung? — anklicken
Steckerfertige Solargeräte gelten als privilegierte Maßnahme. Mieter und Wohnungseigentümer haben grundsätzlich einen Anspruch auf Gestattung. Eine Zustimmung von Vermieter oder WEG bleibt üblich; Vorgaben zur Optik oder Montage sind zulässig, dürfen den Anspruch aber nicht aushöhlen.
Muss ich das Balkonkraftwerk anmelden? — anklicken
Eine Registrierung der Anlage ist erforderlich. Eine gesonderte Netzbetreiber-Anmeldung ist in der Regel nicht mehr nötig, solange die gesetzlichen Leistungsgrenzen eingehalten werden.
Welche Leistung ist erlaubt? — anklicken
- Wechselrichter (AC): bis 800 W
- PV-Module (DC): bis 2 000 Wp (Speicherlösungen dürfen max. 800 W einspeisen)
Bei Überschreitung können zusätzliche Pflichten greifen.
Was ist mit dem Stromzähler? — anklicken
Der Messstellenbetreiber kann einen geeigneten Zähler (z. B. Zweirichtungszähler) vorsehen. Dies geschieht in der Praxis meist automatisch.
Wie wird das Balkonkraftwerk angeschlossen? — anklicken
Über eine Haushaltssteckdose gemäß den einschlägigen Normen. Schuko ist üblich; maßgeblich sind normgerechte Installation und die Hinweise des Herstellers.
Wie wird die Halterung montiert? — anklicken
Die Energiesparfux-Halterung (40×40 mm Alu) wird bohrfrei geklemmt – ohne Beschädigung der Fassade oder Brüstung. Sie ist rückbaubar und praxiserprobt für Mietobjekte und WEGs.
Wie belastbar ist die Halterung? — anklicken
- Richtwert je Schiene: 75 kg pro laufendem Meter (inkl. Sicherheitsfaktor)
- System aus 2 Schienen: bis 150 kg/m Gesamtlast – praxisbewährt seit 2022
Die tatsächliche Systemlast ergibt sich aus Halterung + Brüstungsgeometrie + Modullast.
Welches Drehmoment gilt für Edelstahl-Schrauben M8 A4-70? — anklicken
| Schraubentyp |
Festigkeitsklasse |
Anziehmoment (trocken) |
Norm |
| M8 Edelstahl |
A4-70 |
24 Nm ± 2 Nm |
DIN EN ISO 3506 / VDI 2230 |
Nur bei kaltem Material nachziehen (keine direkte Sonne). Keine Kupfer- oder Graphitpasten; bei Bedarf PTFE-/Keramikpaste (reduziertes Drehmoment) verwenden.
Welche Sicherheitsnormen gelten? — anklicken
- DIN VDE 0100-551-1 – Errichten von Niederspannungsanlagen
- DIN VDE V 0100-551-1 Beiblatt 1 – Steckerfertige Stromerzeuger
- VDE-AR-N 4105 – Technische Anschlussregeln
- DIN EN 50549-1 – Erzeugungsanlagen im Niederspannungsnetz
Alle zertifizierten Wechselrichter besitzen eine automatische Netzüberwachung (ENS) und schalten bei Abweichung automatisch ab. Schuko und Wieland sind bei fachgerechter Installation technisch sicher.
Wer trägt die Verantwortung für den sicheren Betrieb? — anklicken
Der Betreiber. Standort, Befestigung und regelmäßige Kontrolle liegen beim Nutzer. Bei Unwettern sollte die Anlage vorsorglich abgenommen werden.
Wie erfolgt die Wartung? — anklicken
- Erstnachziehen: nach 10–14 Tagen
- Jährliche Sichtprüfung der Befestigung
- Anlassbezogen: nach Sturm > 120 km/h oder Bauarbeiten
Muss ich meine Versicherung informieren? — anklicken
Empfehlung: Hausrat- und Haftpflichtversicherung kurz informieren (Themen: Sturm, Haftung). Viele Versicherer führen Balkon-Solaranlagen inzwischen ausdrücklich in ihren Bedingungen.
Wie viel Ertrag ist realistisch? — anklicken
Bei 800 W und 2 Modulen sind – je nach Ausrichtung und Verschattung – etwa 500 bis 800 kWh pro Jahr möglich. Optimal: Süd/Südwest, 20–35° Neigung, kurze Leitungslänge, hoher Eigenverbrauch.
Welche Garantie gilt (allgemein)? — anklicken
- Gesetzliche Gewährleistung: 2 Jahre nach § 438 BGB.
- Hinweis: Diese Gewährleistung gilt unabhängig von freiwilligen Garantien.
- PV-Module: Je nach Hersteller: Flexible Solarmodule ca. 5–15 Jahre, starre Module 12–30+ Jahre. Energiesparfux achtet auf 25–30 Jahre (Herstellerangaben).
- Halterung: 2 Jahre gesetzliche Gewährleistung bei sachgemäßer Montage und Wartung (§ 438 BGB). Außerdem gelten die Hinweise zur Materialgarantie gegen Durchrostung und zur materialtechnischen Lebensdauer (eigene FAQ-Punkte).
Garantie gegen Durchrostung (Materialgarantie) — anklicken
Für Aluminium- und Edelstahlkomponenten (EN-AW-6063 T66 / A4-70) gilt eine 15-jährige Materialgarantie gegen Durchrostung und strukturelles Materialversagen.
- Gültig bei sachgemäßer Montage und regelmäßiger Wartung (Nachziehen, Sichtprüfung).
- Abgedeckt: Material-/Fertigungsfehler, die zu Korrosion oder Tragfähigkeitsverlust führen.
- Ausgenommen: Montagefehler, mechanische Beschädigungen, salzhaltige/extrem korrosive Umgebung, optische Veränderungen (Oxidhaut/Farbänderung).
Diese freiwillige Garantie besteht zusätzlich zur gesetzlichen Gewährleistung und beeinträchtigt deren Rechte nicht.
Materialtechnische Lebensdauer (Kurzinfo zur Garantie) — anklicken
Aluminium EN-AW-6063 T66 und Edelstahl A4-70 sind äußerst korrosionsbeständig; bei normaler Bewitterung sind > 25 Jahre, realistisch 30+ Jahre erreichbar, sofern keine elektrolytische Korrosion vorliegt.
Technische Bewertung der Materialien
- Aluminium EN-AW-6063 T66: hoch korrosionsbeständig, kein Rost, bildet schützende Oxidhaut.
- Kaltgeformter Stahl A72 / Edelstahl A4-70: rostfrei, seewasserbeständig.
- Montage ohne Kontaktkorrosion: keine Mischmetalle wie Kupfer/Grafit an Kontaktstellen.
Schwachstellen sind nicht die Materialien, sondern:
- unsachgemäße Montage (Kratzer ohne Nachschutz),
- salzhaltige Luft/Meeresnähe (Küstenregion),
- galvanische Verbindung zu minderwertigem Stahl.
Deshalb kommen kaltgeformter Stahl A72 / Edelstahl A4-70 an vielen Balkonhalterungen zum Einsatz, um Durchrostung über Jahrzehnte zu vermeiden.
Was ist bei Sturm zu beachten? — anklicken
Merksatz: Ab Windstärke 10 abnehmen – unter Windstärke 8 wieder einsetzen!
- Ab ≈ 90 km/h können Halterungen sich lockern.
- Ab ≈ 120–130 km/h drohen Schäden an Halterung oder Modulglas.
- Ab > 150 km/h muss die Anlage abgebaut und gesichert werden.
Was sagt das Amtsgericht Stuttgart (30.03.2021)? — anklicken
Urteil Az. 37 C 2283/20: Balkonkraftwerke gelten als energieerzeugende Haushaltsgeräte. Vermieter müssen fachgerecht montierte, rückbaubare Anlagen grundsätzlich dulden. Zustimmung darf nur bei sachlichen Gründen verweigert werden (z. B. Gefährdung der Bausubstanz).
Kann ich das Balkonkraftwerk beim Umzug mitnehmen? — anklicken
Ja, sofern es Ihr Eigentum ist. Die Klemmmontage ist bohrfrei und rückbaubar. Am neuen Standort müssen nur die örtlichen Regeln beachtet werden.
Weitere Informationen & Service
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